4. Juni 2009

Familie und Beziehungen: Gespräche

Kannst Du Dich mit den Menschen in Deiner persönlichen Umgebung gut austauschen?
Ist es Dir möglich, über alles zu reden und auszusprechen, was Du denkst und fühlst?

Oder erwartest Du, dass Dein Partner dich ohne Worte verstehen soll?
Findest Du es ok auch mal kritisiert zu werden?



Unstimmigkeiten, Meinungsverschiedenheiten und verschiedene Blickwinkel gehören zu jeder Beziehung und sagen nach meiner Meinung wenig über die Qualität der Verbindung aus. Viel mehr lässt sich der Status der Beziehung an den Gesprächen ablesen.

Vor einiger Zeit habe ich gelesen (frag mich bitte nicht wo!), dass langjährige Ehepartner im Durchschnitt nur sieben Minuten pro Tag miteinander sprechen.
Selbst unter der Maßgabe, dass in langjährigen Ehen schon sehr viel Übereinstimmung und Klarheit zwischen den Partnern besteht, scheint mir diese Zeitspanne lächerlich gering.

Meine Meinung:
Gute Gespräche sind die Grundlage für ein gutes Miteinander aus dem aufrichtiges Verständnis wachsen kann. Auch gegenseitige Kritik ist hilfreich und hilft Dir dabei Dich zu entwickeln, wenn sie Anregung oder einen Lösungsvorschlag zur Verbesserung enthält.

Folgende Zutaten steigern die Qualität Deines Gesprächs:
  • Der Zeitpunkt
    Wenn Du müde oder geschafft bist, könnte das Gespräch leicht ins Leere laufen. Manche Dinge sollten sofort besprochen werden, andere können ruhig einen Tag warten.
  • Geduld und Aufmerksamkeit
    Bei einem guten Gespräch ist es wichtig den Partner aussprechen zu lassen und auch wahr zu nehmen, was er mitteilen möchte. Ein guter Wille und Disziplin sind dabei sehr hilfreich.
  • Aktiv Zuhören
    Wenn Du aktiv zuhörst kannst Du viel erfahren und erfassen. Wenn Du verstehst, wie sich Dein Gesprächspartner fühlt und was ihn bewegt, gelingt es Dir leichter Verständnis aufzubauen.
  • Klare Aussagen
    Teile Deinem Gesprächspartner klar und unmissverständlich mit, was Du denkst und fühlst. Nur in den seltensten Fällen kann Dein Partner Deine Gedanken erraten. Wenn Du klare Vorstellungen und Wünsche äußerst, kannst Du sie auch erfüllt bekommen.
  • Ich-Botschaften
    Ich denke ..., ich meine..., ich wünsche mir...
    sind Aussagen, die Dich und Deine Gedanken und Vorstellungen ausdrücken.
    Verallgemeinerungen wie "immer" oder "nie" sind ebenso wie Beschuldigungen "Du bist..." oder "Du tust..." ein ziemlich verlässlicher Killer für jedes Gespräch.
    Auch Sarkasmus oder Ironie sind wenig geeignet eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
Übrigens:
Für einen positiven Gesprächsverlauf könnte auch Gestik, Mimik, Stimme und Körperhaltung sehr entscheidendsein.
Für ein gutes Gesprächs ist nicht nur entscheidend, was Du sagst, sondern auch wie Du es sagst.

Ich wünsche dir schöne und angenehme Gespräche, die Dich und Deine Beziehung wachsen lassen.
Besser und besser,
Gaba

5 Kommentare:

Ramin hat gesagt…

Hallo Gaba,

aus der männlichen Perspektive möchte ich noch zu Deinem Punkt "aussprechen lassen" hinzufügen:

Auch wenn Du schon "weißt", was Dein Partner sagen will

Weil
1. um zu zeigen, dass Du wirklich wissen willst, was im anderen vorgeht und
2. Du oftmals nur glaubst zu wissen, was der andere sagen will.

Mir ging das lange so.

Ich wollte in manchen Gesprächen immer "zum Punkt kommen". Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich gelernt habe, dass unsere Gespräche eine ganz andere Qualität haben, wenn ich wirklich einfach nur zuhöre und all das "Gedankenlesen" sein lasse. Hät ich doch damals schon diesen Blog Post gelesen. Ist auf jeden Fall ein schöner Reminder für mich, denn manchmal, da mach ich das aus Unachtsamkeit doch noch :-)

Viele Grüße,
Ramin

Anonym hat gesagt…

Wie wahr, du liebe Gaba...
Nachdem wir nicht NICHT kommunizieren können, sind Achtsamkeit und eine Wahrnehmungsgenauigkeit das Um und Auf einer gelungenen Kommunikation. Danke, dass du wieder daran erinnert und auch die Zutaten angeführt hast! :)))
Wo ich immer noch sehr aufpassen muss - zumindest nehme ich es bereits wahr und erkenne es... -, sind Situationen, wenn ich aggressiv angegangen werde. Manchmal schieße ich zurück, manchmal lass ich mich provozieren und alles wird dadurch noch viel schlimmer... Nun höre ich zu, mit allen Sinnen, nehme wahr, was wirklich gemeint ist oder gemeint sein könnte, warte ein wenig ab, bevor ich antworte. Und finde, dass dieser Weg ein sehr angenehmer ist, für beide Seiten. :) Und auch das Gegenüber bekommt etwas gespiegelt, was es nehmen und dann auch umsetzen kann.
Toll! Danke dir! :)
Herzliche Grüße aus Wien von Elisabeth

Unknown hat gesagt…

Liebe Gaba,

wieder ein so schöner Gedankenanstoss. Über Kritik hat übrigens Elisabeth heute etwas sehr Schönes geschrieben.

Es gibt Menschen, mit denen kann ich mich ausserordentlich gut austauschen,da kann ich meine Gefühle und Gedanken klar aussprechen und da ist eine sehr starke Verbindung.
Und dann gibt es Menschen, bei denen ich es nicht schaffe, all die guten Kriterien, die Du beschreibst, einzuhalten bzw, trotz der Einhaltung krieg ich es nicht hin, mich verständlich zu machen, eine gute Verbindung herzustellen. Denn manche Menschen lassen das nicht zu und dann lass ich mich auch mal "abschrecken". Wie ich solche "Nüsse" knacke, hab ich noch nicht wirklich herausgefunden, aber ich bin dran...:-)

Ach ja, und zur Körperhaltung: Wenn ich das, was ich sage, nicht auch wirklich so denke und empfinde, dann stimmt oft auch die Körperhaltung dazu nicht und das Gegenüber spürt das bewusst oder unbewusst, je nachdem wie aufmerksam sie oder er ist. Wenn das Gesagte mit dem Gefühlten übereinstimmt, dann ist das Authenzität...

Sonnige Grüsse und einen wundervollen Tag. Andrea

Dori hat gesagt…

Liebste Gaba,

es gibt sie wirklich - die ungünstigen Momente. In allen Beziehungen. Ich habe zwar im Augenblick keinen Partner, aber sogar bei meinen Kindern ist das genauso. Ich weiß zum Beispiel, dass ich etwas Problematisches niemals mit meinem Sohn besprechen könnte, wenn er gerade von seiner Arbeit nach Hause gekommen ist.

Bei mir gibt es ein negatives Merkmal: ich weiß immer schon im Vorfeld, was mein Gesprächspartner sagen will, und dann kürze ich schon mal die Sätze ab. Das muss ich unbedingt noch verbessern.

Danke für das schöne Post und allerliebste Sonnengrüße ins Isartal,

Dori

Gabaretha hat gesagt…

Lieber Ramin,

vielen Dank für Deine Ergänzung und Deine Offenheit. Für mich ist Dein männlicher Blickwinkel sehr interessant, wenngleich ich zugeben muss, dass ich aus meiner eigenen Erfahrung diese "Zielstrebigkeit" auf den Punkt zu kommen sehr gut kenne ;-). ...und genau wie Du habe ich gelernt die Qualität eines Gesprächs zu schätzen.
Vermutlich ist ein entspannter Blickwinkel in jedem Gespräch von großem Vorteil.

Liebe Elisabeth,
auch Provokation oder Wut gehört zu Dir (und natürlich auch zu mir). Entspannung hilft mir sehr häufig dabei, erstmal nachzudenken und erst dann loszusprudeln ;-)
Gell, wir lernen...und werden jeden Tag wieder ein Stückerl gescheiter und besser und besser...

Liebe Andrea,
was Du über die "Nüsse" schreibst, finde ich sehr spannend und interessant. Vielleicht können Dir genau diese Menschen wieder einen weiteren Schritt wichtiger Lernerfahrung vermitteln. Mein Tipp: schau ganz genau und aufmerksam, was dieses Gefühl des nicht-verstanden-werdens auslöst - und dann entspanne Dich und benutze Deinen ausgeprägten Humor (den ich aus Deinem Blog kenne und sehr schätze) ;-)

Liebe Dori,
ganz genau - der richtige Zeitpunkt trägt viel zu einem gute Gespräch bei. Ich bin beispielsweise eher "kurz" angebunden, wenn ich hungrig bin. Das geht bei mir überhaupt nicht ;-)
Es wär schön, wenn es zu jedem Menschen einen Beipackzettel gäbe, wo die Risiken und Nebenwirkungen uncodiert und klar draufstehen. Aber mit ein bisserl Aufmerksamkeit finden wir das auch so heraus ;-))

Vielen lieben Dank für Euren Besuch und Eure Gedanken.
Ich freue mich riesig darüber, dass Ihr meine Gedanken mit mir teilt und mir ein Feedback schenkt.

Alles Liebe aus dem Isartal,
besser und besser,
Gaba

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